2. Der erste Wartburg - Der 311-313

1956 wurde der Wartburg 311 als Nachfolger des F 9 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Neben der viertürigen Limousine 311-0 gab es eine Luxus-Version 311-1, ein 311-2 Cabriolet und einen 311-9 Kombi. Im folgenden Jahr kamen die Sondermodelle 311-3 ( Reisecoupé mit 2+2Sitzen), 311-4 ( viertüriger offener Vopo-Einsatzwagen), 311-7( offener Schnelltransporter) und 313-1 ( Roadster-Cabrio) hinzu. Durch den gegenüber dem F 9 um 10 cm verlängerten Radstand wuchs das Platzangebot erheblich, während der 3-Zylinder-2-Takter nahezu unverändert übernommen wurde. Schon 1957 wurde ein 4-Zylinder-Viertaktboxermotor entwickelt, dessen Entwicklung wurde jedoch wie so oft vom ZK der SED gestoppt. Bis 1961 wurden 149.580 311er gebaut.

Folgende Typen wurden u.a. gebaut:

Das Cabriolet 311-2

Da der Wartburg auf einen stabilen Kastenrahmen aufgebaut war, konnte die Cabrio-Version ohne größere Veränderungen davon abgeleitet werden. Das Cabrio wurde im Karosseriewerk Dresden bis 1958 gebaut.

Das Coupé 311-3

Das 1957 vorgestellte Coupé war mit voll versenkbaren Kurbelfenstern und weit gewölbten Panoramascheiben ausgestattet. Jedoch passte der 37 und später 40 PS leistende 2-Takter nicht ganz zur sportlichen Erscheinung des in Meerane hergestellten Coupés.

Der Camping 311-5

1957 wurde in Leipzig eine Art Kombi mit besonders großen Seitenscheiben und Faltdach vorgestellt, welches mit reichlich Chrom-Zierrat und 5 Türen ausgestattet war. Im Gegensatz zum Kombi besaß der Camping keine höheres Dach und die lange Endübersetzung der anderen Wartburgs.

Der Kombi 311-9

Der dreitürige Kombi besaß eine seitlich zu öffnende Hecktür und wurde im Karosseriewerk Halle montiert.

Der Roadster 313-1

Dank seiner verlängerten Motorhaube, dem Hardtop und den (funktionslosen) Entlüftungsschlitzen sowie roter Leder-Innenausstattung wirkte der Wagen sehr elegant. Die Leistung des Motors wurde dank 2 Vergasern auf 50 PS gesteigert. Es wurden nur 469 Stück in Dresden hergestellt.

Der Wartburg 311-1000

Ab 1962 erhielten alle Modelle einen auf 993 cm³ vergrößerten Motor, welcher 45 PS leistete. Der Kühlkreislauf wurde durch eine Pumpe, einen Lüfter und ein Thermostat ergänzt. Äußerlich unterschieden sich die 1000er kaum von den alten Modellen. Seit 1964 wurde das Heck des Kombis kantiger gestaltet und die Hecktür konnte nach oben aufgeklappt werden. 1965 wurde der 311-300HT zum Nachfolger des Sportwagens 313.

Der Wartburg 312

Im September 1965 wurde der Wartburg 312 vorgestellt, welcher optisch gegenüber dem 311er kaum verändert war. Jedoch besaß er schon das Fahrgestell des Nachfolgers 353 mit Schraubenfedern. Der 312 war nur eine Übergangslösung, da man es nicht geschafft hatte, die Produktion mit einem Schlag auf den 353 umzustellen. Der Kombi basierte jedoch weiterhin auf dem alten Fahrgestell. Bis Mitte 1966 wurden ca. 34.000 312er gebaut.

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