6. Der Trabant P 50- Geburt einer Legende

Bereits 1957 begann man bei Audi(AWZ) mit der Entwicklung eines neuen Kleinwagens nach staatlichen Vorgaben. Da der P 70 sich als nicht großserientauglich und mit seinem vom F8 abstammenden Motor als technisch überholungsbedürftig herausgestellt hatte, entschloß man sich nun etwas völlig neues zu entwickeln. Am. 7. November 1957 begann der Bau der Nullserie des P 50. Auf einen Bodenplattformrahmen wurde ein Stahlgerippe aufgeschweißt, welches dann wie der P 70 mit Duroplastteilen beplankt wurde.

Ab 1958 wurde mit der Serienfertigung des Trabant P(laste) 50(0 cm³)begonnen. Seinen Namen, welcher an den ersten Schuß eines Satelliten in die Erdumlaufbahn durch die SU (Sputnik) inspiriert wurde, bekam er übrigens durch ein Preisausschreiben. Alles bis auf die Motoren, welche aus den neuen Barkas- Werken in Chemnitz kamen, wurde in Zwickau vom neugegründeten VEB SACHSENRING Automobilwerke Zwickau hergestellt. Die Luxusversion der in Zwickau hergestellten Limousine bestach durch eine geschwungene verchromte Seitenlinie sowie Zweifarb- Lackierung.

Trabant P50 Limousine Trabant P50 Kombi

Angetrieben wurde der P 50 durch einen luftgekühlten Zweizylinder- Zweitaktmotor, welcher 17 PS aus 500 cm³ Hubraum hohlte. Wegen thermischen Probleme wurde bereits 1960 der aus Grauguß gefertigte Zylinderblock durch einen aus Aluminium ersetzt, mit einer Stahl- Laufbuchse versehen und die Verdichtung erhöht. Auf diese Weise konnte die Leistung des Aggregats auf 20 PS gesteigert werden. Die Kraftübertragung erfolgte anfangs über ein unsynchronisiertes 4- Gang- Getriebe mit sperrbarem Freilauf und Krückstockschaltung. Dadurch war es schwer zu bedienen. Auch die schwache Heizung und die Schiebefenster wurden bemängelt. Man versuchte die Mängel zunächst durch einen Motor mit verstärkter Kurbelwelle und synchronisiertem Getriebe abzustellen, aber 20 PS reichten für die stärkeren Anforderungen der DDR- Bürger nicht mehr aus.

Ab 1960 begann das Karosseriewerk in Meerane mit der Produktion einer Kombikarosserie, sowie ein "Camping"-Modell, welches sich durch ein großes Faltdach und Liegesitze auszeichnete. Der große Kofferraum des Kombis fasste ca. 1,4m³, eine für die Zeit beachtliche Größe. 1961 folgte ein für den Export bestimmter Lieferwagen, ein Kombi mit geschlossen Seitenfenstern. Montiert wurden diese Fahrzeuge natürlich in Zwickau. Der Trabant P 50 wurde zwischen 1958 und 1962 in einer beachtlichen Stückzahl von ca. 130.000 hergestellt. Davon entfallen ca. 10% auf Kombi- und Campingausführung

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