6. Der Trabant P 601- Die Legende entsteht

Im Jahr 1964 war es dann endlich soweit. Der Trabant P 601 wurde vorgestellt, eine geniale Entwicklung der Zwickauer Autobauer. Technisch glich er weitgehend seinem Vorgänger, so waren z.B Chassis, Motor und vordere Kotflügel gleich geblieben, doch optisch war der Trabant P 601 ein ganz anderes Fahrzeug. Indem er u.a. durch die trapezförmige Karrosserie und die Heckflossen dem zeitgenössischen Stil westeuropäischer Fahrzeuge angepasst wurde, erhielt er die charakteristische Form unter der er bis heute international bekannt ist.

Weitere Änderungen der Karosserie waren die neue Kühlergrillattrappe, durch kurbeln versenkbare Seitenscheiben, ein durch eckige Form vergrößerter Kofferraum sowie die das ganze Fahrzeug optisch streckende hinten überhängende Dachkante.

                

Angetrieben wurde der P 601 zunächst von der selben Maschine wie der P 600, dem luftgekühlten 23 PS starken Zweitakt- Zweizylindermotor. Erst 1965 wurde die Leistung auf die legendären 26 PS erhöht. Die Kraftübertragung erfolgte ebenfalls genau wie beim P 600 über das 4- Ganggetriebe mit Freilauf um 4. Gang.

Ebenfalls ab 1965 wurde die Modellpalette des Trabant P 601 um den bis heute viel genutzten Kombi, Universal genannt, erweitert. Wie schon beim P 50/600 wurde seine Karosserie in Meerane hergestellt. Allerdings war man nicht in der Lage, den Anteil des Universal an der Gesamtproduktion auf über 20% zu erhöhen. Den Universal gab es ebenfalls in der deluxe- Version. Diese zeichnete sich durch Extras wie Heckscheibenheizung, beim Universal Wisch- Wasch- Anlage für die Heckscheibe, elektrische Scheibenwischanlage für die Frontscheibe, Nebelscheinfer, Nebelrückleuchte ,Rückfahrscheinwerfer und Chromstoßstangen aus.

Ab 1965 wurde außerdem eine sogenannte Hycomat- Version des 601 hergestellt. Beim Hycomat handelt sich es um einen elektro-hydraulischen Kupplungs-Automat speziell für behinderte Fahrer, eine Besonderheit, die man bei westeuropäischen Fahrzeugen dieser Zeit vergebens sucht. Ab 1966 gab es zudem eine nur für die Nationale Volksarmee hergestellte Küpelversion des P 601, durch den Einsatz an der seit 1961 bestehenden innerdeutschen Grenze auch Grenztrabant genannt, welche ab 1978 unter dem Modellnamen Tramp auch zivil angeboten wurde.

Da der P 601 über 20 Jahre lang hergestellt wurde relativiert sich die hohe Stückzahl von 2.821.381(alle Modelle) etwas. Natürlich wurden im Laufe der Jahre einige Verbesserungen vorgenommen, welche hier in chronologischer Reihenfolge aufgeführt sind.

<< Übersicht >>